Zahlreiche Ehrengäste würdigten die Arbeit der niederbayerischen Imker v.l.:

Schirmherr Bürgermeister Erich Schmid, Heinz Wahlmüller, stellv. Landesvorsitzender der Imker Oberösterreich, Alfred Dietrich, Honigobmenn der Imker Oberösterreich, Franz rothkopf, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbands Imker Niederbayern, Franz Reithberger, Leiter der Belegstelle Schellenberg, Martin Peter, Kassier des Bezirksverbands imker Niederbayern, Theo Günthner , vorsitzender des BZV Plattling, Magister Max Kiedlbauer, Vorsitzender der Imker Oberösterreich, Anton Reck, Ehrenvorsitzender des Deutschen Imkerbundes, Peter Lemke, vorsitzender des Bezirksverbands Imker Niederbayern, Bezirkstagspräsident manfred Hölzlein, Landrat Christian Bernreiter Karl Bertl, Vorsitzender des Kreisverbands Imker Deggendorf, Dr. Heinrich Niedermaier, Leiter des Amtes für landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Deggendorf
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Niederbayerische Imker trafen sich in Plattling

Großes Programm auf Imkertag zu 133 Jahrfeier des Bienenzuchtvereins Plattling

Bericht von Hannelore Summer

Ein Wochenende lang hat sich die Welt der niederbayerischen Bienenzuchtvereine und Imker um Plattling gedreht. In großartiger Zusammenarbeit seiner Mitglieder hatte der Bienenzuchtverein Plattling (BZV) auf dem Volksfestplatz und in der Gaststätte Bischofshof den niederbayerischen Imkertag ausgerichtet. Auf dem Programm standen eine Verkaufsausstellung und ein Kinderprogramm, die Vertreterversammlung des Bezirksverbands Imker Niederbayern, ein Festabend des BZV zum 133. Gründungsjahr und am Sonntag der Festzug vom Volksfestplatz zur Stadtpfarrkirche, die gemeinsame Feier der heiligen Messe mit Stadtpfarrer Josef K. Geismar, Grußworte und Ehrungen verdienter Imker. „Ich bin stolz, dass die Veranstaltung nach Plattling gelegt worden ist“, begrüßte Bürgermeister Erich Schmid die Imker in der Nibelungenstadt. Gerne habe er zum ersten mal für die Imker die Schirmherrschaft übernommen. Er zeigte sich von der organisatorischen Leistung des Vorsitzenden Theo Günthner und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern sehr beeindruckt, zumal die Flutkatastrophe Häuser und Bienenstände aktiver Mitglieder bis vor wenigen Tagen noch überflutet hatte. Durch die Sperrung der Autobahn A3 und den Dauerstau auf der Bundesstraße B8 haben Fahrten von und nach Plattling in der heißen Phase der Organisation sehr lange gedauert.

„Weil der niederbayerische Imkertag eine überregionale Veranstaltung ist, weil der BZV Plattling sehr viel Vorleistungen erbracht hat und nicht zuletzt, weil das Leben nach der großen Flut wieder weitergehen muss, haben wir uns entschieden den Imkertag stattfinden zu lassen“ sagte Peter Lemke, der Vorsitzende des Bezirksverbands Imker Niederbayern. Und dann hat einfach alles gestimmt: Die Verkehrslage hatte sich beruhigt, es herrschte Hochsommerwetter und sehr viele Besucher aus Niederbayern, Oberbayern, der Oberpfalz und Oberösterreich kamen. Trotz der Sorge um ein sehr kaltes und honigarmes Frühjahr, Diskussionen um Bienenschäden durch Krankheiten und Spritzmittel erlebten die Imker ein motivierendes, heiteres und informatives Treffen rund um die Bienenhaltung – für manche ein liebgewonnenes Hobby, für manche ein Nebeneinkommen. 18 Aussteller aus ganz Deutschland boten ein großes Sortiment an Imkereiausstattung, vom Stempel für das Etikett des Honigglases bis zur vollautomatischen Wendeschleuder, vom nostalgischen Bienenkorb bis zur elektronisch gesteuerten Wärmekammer zur Bekämpfung der Varroamilbe, von Blütenpflanzen für Bienen bis zu Honiggummibärchen, an.

Erhard Härtl, der staatliche Fachberater für Bienenzucht in Niederbayern und Bettina Krümmel hatten für Kinder ab dem Kindergartenalter einen Maltisch, eine Ausstellung mit Pflanzen der Bienenweide, verschiedene Quizze mit schönen Preisen, ein Glücksrad, ein Strategiespiel und einen Bienenschaukasten vorbereitet. Höhepunkt war ein Bienenwettfliegen.


Vertreterversammlung und Festabend

Auf der Vertreterversammlung des Bezirksverbands Imker Niederbayern befassten sich die Vorsitzenden der neun Kreisverbände unter Leitung

des Vorsitzenden Peter Lemke mit den Alltagssorgen der Vereine: Ausgleich von Hochwasserschäden, Verwaltung der Fördermittel für Aus – und Weiterbildung und für Belegstellen, Gewinnung von jungen Mitgliedern und dem Auftritt der Imker auf der Landesgartenschau in Deggendorf.

Beim Festabend würdigten die Ehrengäste die Bürgermeister der Stadt Plattling Erich Schmid und Michael Weiderer, der stellvertretende Landrat Josef Färber, Anton Reck, der Ehrenpräsident des Deutschen Imkerbunds, Karl Bertl, der Vorsitzende des Kreisverbands Imker Deggendorf und die stellvertretende Bezirksbäuerin Katharina Zellner die Bedeutung der Arbeit der Imker für die Kulturlandschaft. Die Zuchtarbeit und die Belegstelle Königswald bei Ottmaring haben den Verein über Niederbayern hinaus bekannt gemacht, hob Bertl einen wichtigen Aspekt hervor.

Der Vereinsvorsitzende Theo Günthner ehrte langjährige Mitglieder mit einer Ehrennadel und Mitglieder, die das Vereinsleben mit großem persönlichem Einsatz mitgestalten und bereichern mit einer Verdienstnadel. „Man braucht Leute, die werkeln, Leute, die die Arbeit machen“, dankte auch Bertl den Geehrten. Die Verdienstnadel müsse man sich verdienen, aber es gäbe auch Mitglieder, die so viel mitgearbeitet haben, dass sei schon alle Ehrungen haben, begründete er, warum Theo Günthner an diesem Ehrenabend keine Ehrung erhielt.

Bettina Krümmel und die katholischen Landstreicher, ein Laienstreichorchester aus dem Rott- und Vilstal sowie ein Vortrag über Blütenpflanzen für Bienen von Gärtnermeister Bernhard Jäsch aus Springe bei Hannover gaben dem Abend einen festlichen Rahmen. Gerne nahm Schmid eine Spende von 99 Honiggläsern entgegen.

Festsonntag

Für viele niederbayerische Imkervereine sind der Festzug am Imkertags-Sonntag und die gemeinsame heilige Messe ein wichtiger Bestandteil des Vereinskalenders. Sie können zusammenkommen und die Imkerei in der Öffentlichkeit präsentieren

In einem dreiteiligen Festzug mit der Heibodn-Musi, der Stadtkapelle Plattling und den Asambläsern, Altenmarkt zogen die Ehrengäste, zahlreiche Stadträte und die Vereine festlich gekleidet in Tracht oder in gelben Imkerhemden zur Stadtpfarrkirche. Während des feierlichen Gottesdienstes gab Stadtpfarrer Josef K. Geismar vielen Imkern mit seiner kurzen Predigt zu denken. „Im Bienenstock herrscht Ordnung“, sagte er, es laufe wie am Schnürchen, jeder erfüllt nach festen Naturgesetzen seine Aufgaben. Aber die Liebe Gottes schenkt uns das Leben, und Gesetze bilden nur Leitplanken, deswegen seien die Bienen für unser Leben kein Vorbild.

Den gemütlichen Teil im Festzelt eröffnete Peter Lemke mit den Grußworten der Ehrengäste. Bürgermeister Erich Schmid, Landrat Christian Bernreiter, und Bezirkstagespräsident Manfred Hölzlein dankten den Imkern für ihre wichtige Arbeit und wünschten ihnen alles Gute, die Herausforderungen zu meistern. Einzig Magister Max Liedlbauer, der Präsident des Imkerbunds Oberösterreich sprach kritische Worte zum Bienensterben. Es sei gut, dass die Belange der Bienen durch das europaweite Verbot von drei Pflanzenschutzmitteln aus der Gruppe der Neonikotinoide in die Medien gekommen sei. Er sehe das Verbot nicht als einen Sieg der Imker über die Landwirtschaft, sondern als notwendige Korrektur einer Fehlentwicklung.

Peter Lemke verlieh Franz Reithberger, dem langjährigen Leiter der Belegstelle Schellenberg für seine Verdienste um die Bienenzucht die Züchternadel in Gold.

Der Imkertag klang aus mit vielen Gesprächen, Einkäufen und einer gemütlichen Tasse Kaffe und einem Stück Kuchen.

Ehrungen:

Ehrennadel in Bronze für 15-jährige Mitgliedschaft:

Maria Geiger aus Buchhofen,

Ellen Gruber aus Plattling,

Florian Kroiß aus Kumpfmühle,

Roland Menzel aus Reuth,

Alfons Weitgans aus Glucking,

Rudolf-Martin Zizler aus Otzing.


Ehrennadel in Silber für 25-jährige Mitgliedschaft:

Josef Liebl aus Osterhofen,

Paul Staudinger aus Uttenhofen.


Ehrennadel in Gold für 40-jährige Mitgliedschaft:

Adalbert Friedl aus Thundorf,

Josef Salzberger aus Plattling


Ehrenmitglied wurden:

Erwin Eckl aus Obergessenabch

Georg Neißendorfer aus Osterhofen

Josef Salzberger aus Plattling


Verdienstnadeln:

Verdienstnadel in Bronze:

Christian Kopp: Er ist seit 2007 Schriftführer und betreut Jungimker und Schulklassen. In der Vorbereitung des Imkertags hat er sich um das Festzelt und die Aussteller gekümmert.

Verdienstnadel in Silber:

Josef Hasenöhrl: Er war viele Jahre Kassenprüfer und ist seit 2007 zweiter Vorsitzender des BZV Plattling. Er arbeitet aktiv mit auf der Belegstelle Königswald, bei den Schulungsveranstaltungen im Lehrbienenstand im Infohaus Isarmündung, er betreut Jungimker, hat den Niederbayerischen Imkertag maßgeblich mit vorbereitet und ist eigentlich immer da, wenn es Arbeit gibt.

Kurt Hasenöhrl: Er arbeitet aktiv auf der Belegstelle Königswald und im Lehrbienenstand im Infohaus Isarmündung mit. Er ist seit kurzem Mitglied im Verband der Züchter der Sklenar-Biene einer besonders friedfertigen und fleißigen Linie der Carnica Biene

Karl Tauschek: Er ist seit 1996 Kassier und Mitarbeiter auf der Belegstelle im Königswald, wo er auch Kindergruppen und Schulkassen betreut.

Ehrennadel in Gold:

Luise Günthner: Sie ist die gute Seele des Bienenzuchtvereins und unterstützt ihren Mann überall. Sie ist eine engagierte Mitstreiterin, sie betreut Kindergruppen und Schulklassen auf dem Lehrbienenstand und lässt bei Veranstaltungen niemanden verhungern.

Adolf Gruber: Er war über 30 Jahre lang zweiter Vorsitzender des Bienenzuchtvereins, langjähriger Gesundheitswart und aktiver Mitarbeiter auf der Belegstele Königswald.