Bericht der Landauer Neuen Presse (PNP) vom 16.07.2018

Sie schwärmen für die Bienen

Gelungener Niederbayerischer Imkertag in Reisbach – Politiker fordern mehr Blühflächen – Landkreis ruft "Jahr der Bienen" aus 

Ein beeindruckender Festzug stellte den großen Rückhalt der Imkerschaft in der Gesellschaft unter Beweis. − Fotos: et

Ein beeindruckender Festzug stellte den großen Rückhalt der Imkerschaft in der Gesellschaft unter Beweis. − Fotos: et

Die geehrten Züchter mit den Funktionären: Theo Günthner, Anton Krieger jun. (in Vertretung für seinen Vater), Ernst Bierl, Walter Neumüller, Friedrich Schürzinger, Josef Straßl, Martin Peter, Peter Lempke und Otto Kötterl.

Die geehrten Züchter mit den Funktionären: Theo Günthner, Anton Krieger jun. (in Vertretung für seinen Vater), Ernst Bierl, Walter Neumüller, Friedrich Schürzinger, Josef Straßl, Martin Peter, Peter Lempke und Otto Kötterl.

Reisbach. Zwei Tage lang ist Reisbach das Ziel der Niederbayerischen Imker gewesen und hat dabei ein umfangreiches und vielseitiges Angebot für seine Gäste geboten.

Ein imposanter, schier nicht endender Festzug begab sich gestern Vormittag nach dem Gottesdienst in Richtung Festplatz. Über 60 Vereine sowie zahlreiche Ehrengäste aus Politik und rund um das Imkerwesen nahmen daran teil. Am Festzelt angekommen, stand der gastgebende Verein Spalier für seine vielen Gäste.

Otto Kötterl begrüßte als Bezirksvorsitzender die vielen Gäste zum "grandiosen" Imkertag in Niederbayern. Außerdem sprach er seinen Dank an den Imkerverein Reisbach mit Vorsitzendem Alois Denk sowie dessen rund 60 fleißigen "Bienchen" aus, die den Tag so erst ermöglichten.
Bürgermeister und Schirmherr Rolf-Peter Holzleitner nannte das Miteinander als Motto von Reisbach. "Wir wollen was Reißen und der Imkerverein hat sich getraut, das mit dem Fest unter Beweis zu stellen." Landrat Heinrich Trapp betonte, es sei für den Landkreis eine große Ehre, dass der Niederbayerische Imkertag hier ausgetragen werde. "Bienenzüchter sind Natur- und Umweltschützer", sagte Trapp. Im Landkreis wolle man im Jahr 2019 das "Jahr der Bienen" ausrufen und auf die Wichtigkeit hinweisen.
Hannelore Summer, Vorstandsmitglied im Bezirksverband, führte durch das moderierte Grußwort mit Bezirksbäuerin Irene Waas, Vertreterin des Bezirkstages Hannelore Langwieser, MdL Rosi Steinberger (Grüne), MdL Ruth Müller (SPD) und MdL Jutta Widmann (Freie Wähler).

Langjährige Vereinsvorsitzende wurden geehrt: Bezirksvorsitzender Otto Kötterl, Werner Vanderpoorten, Josef Winkler, Konrad Aigner, Johann Scheuerer, Johann Girnghuber, Herbert Müller, Alois Denk, Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner und Kreisvorsitzender Martin Peter.
Langjährige Vereinsvorsitzende wurden geehrt: Bezirksvorsitzender Otto Kötterl, Werner Vanderpoorten, Josef Winkler, Konrad Aigner, Johann Scheuerer, Johann Girnghuber, Herbert Müller, Alois Denk, Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner und Kreisvorsitzender Martin Peter.

Jutta Widmann betonte, die Bienenhaltung müsse weiter Bestand haben und es bedürfe Unterstützung in der Bekämpfung der Varroamilbe. Irene Waas ging auf die Wichtigkeit der Bienen in und für die Landwirtschaft ein, doch es dürften sich alle angesprochen fühlen, auch Privathaushalte könnten wertvolle Beiträge zum Insektenreichtum liefern. Rosi Steinberger betonte, die Biene stehe für funktionierende Ökosysteme und es brauche ein bienenfreundliches Gestalten von Flächen. Ruth Müller ging auf das große Wissen der Imker ein, das sie bei ihrer Arbeit mitbringen. Im Dialog miteinander müsse man für die Bienen tätig werden, Blühflächen schaffen und wachsen lassen, wobei jeder etwas dafür tun könne. Hannelore Langwieser sagte, dass im Bezirk auf Freiflächen auf die Ausbringung von Glyphosat verzichtet werde. Sie bat die Imker darum, auch weiterhin für ihr Hobby zu "schwärmen" und ganz nach dem Vorbild der Bienen "eifrig und emsig" zu bleiben.
Otto Kötterl forderte, man müsse Lücken im Ernährungsangebot für die Tiere schließen. Von der Politik bis hin zum Privatmann könne jeder was tun. "Wir brauchen alle im Boot" und die Gruppierungen müssten miteinander vernetzt werden.
Zuchtobmann Theo Günthner führte die Ehrungen verdienter Züchter durch. Mit der Züchternadel in Silber sowie einer Urkunde des Landesverbandes Bayerischer Imker würdigte man die besonderen Verdienste von Josef Straßl (Hauzenberg), Walter Neumüller (Fürstenstein), Peter Lemke (Untergriesbach) und vom Kreisvorsitzenden Martin Peter. Außerdem wurden drei Züchter mit der Züchternadel in Gold ausgezeichnet, nämlich Ernst Bierl (Deggendorf), Friedrich Schürzinger (Tiefenbach) und Anton Krieger sen. (Frontenhausen).

Am Samstagabend hatte der Kreisvorsitzende Martin Peter langjährige verdiente Vorsitzende geehrt. Die Verdienstnadel in Silber erhielten Werner Vanderpoorten (Dingolfing) und Josef Winkler (Eichendorf). Johann Scheuerer aus Pilsting war 25 Jahre lang Vorsitzender und ist jetzt Ehrenvorsitzender im Verein, ihm dankte man mit der Verdienstnadel in Gold. Auch Konrad Aigner aus Failnbach wurde mit "Gold" ausgezeichet, er ist seit 1960 Mitglieder im Verein Failnbach, war über 30 Jahre Vorsitzender und ist aktuell Ehrenvorsitzender. Seit 1985 ist Johann Girnghuber Vorsitzender in Niederviehbach, auch er wurde mit der goldenen Verdienstnadel gewürdigt. Und auch der Vorsitzende des gastgebenden Vereins Alois Denk wurde für seine besonderen Verdienste und sein langjähriges Wirken mit "Gold" gewürdigt. Zudem wurde Herbert Müller – Verfasser der Festschrift und langjähriges Vorstandsmitglied in Reisbach – zum Ehrenmitglied im Kreisverband der Imker Dingolfing-Landau ernannt.

Der Imkertag hatte am Samstagnachmittag begonnen. In einer Ausstellung rund um das Imkerwesen gab es von historischem Imkerzubehör bis hin zu Neuerungen allerhand zu bestaunen. Ob Beuten, Schleudern, Gläser, Imkerkleidung oder Buchwaren, Wachsschmelzer oder Rührgeräte – gerne nutzten die Imker und auch Neulinge das Angebot zum Einkauf.

Am Abend gehörte dem Kabarettisten Stefan Otto die Bühne. Rund 600 Gäste waren gekommen und es wurde schnell klar – es hat sich absolut gelohnt. Denn mit Gitarre, Keyboard, seiner Fuß-Rhythmus-Maschine und seiner Stimme sorgte er für Höchststimmung im Zelt. "Ois dabei" heißt sein Jubiläumsprogramm, das wahrlich "ois" ansprach, was die Menschen im Alltag so bewegt.

Während der Pause waren es nicht die Bienen, die die volle Aufmerksamkeit auf sich zogen, sondern der von Matthäus Aigner geschnitzte Holzadler. Er sollte für einen guten Zweck versteigert werden, wobei als Versteigerer Hein Huber gewonnen werden konnte. Der Fachmann verstand es bestens, die Gäste zum Mitsteigern zu animieren, wobei das Holzkunstwerk bereits für sich sprach. Monika Flieger aus Malgersdorf erhielt für 810 Euro den Zuschlag. − et