Harte Arbeit, süßer Honig - Niederbayerischer Imkertag mit Geselligkeit und Ehrungen


Alle Fotos und Texte von Hannnelore Summer, Journalistin, Spezialgebiete: Natur, Ökologie, Landwirtschaft, Reportagen und Portraits


Wie das Leben der Bienen in ihrem Bienenvolk dem Rhythmus der Natur und festen Riten folgt, ist der Niederbayerische Imkertag ein wichtiger Bestandteil im Jahresplan der Imker aus den neun niederbayerischen Kreisverbänden des deutschen Imkerbunds (DIB). Heuer hatte Franz Rothkopf, Vorsitzender des Kreisverbands Imker Regen, mit vielen Aktiven in die Falterhalle und die Tierzuchthalle in Regen eingeladen.

Vertretertagung

Auf der Vertretertagung berichtete Peter Lemke, Vorsitzender des Bezirksverbands Imker Niederbayern über ein Gespräch mit Dr. Carl-Heinz Lehner, Veterinär an der Regierung von Niederbayern. Die Anlieferer, die Königinnen über Landkreisgrenzen hinweg Königinnen anliefern, müssen nach der Tierseuchenverordnung mit einem Gesundheitszeugnis belegen, dass ihre Bienenstände frei von amerikanischer Faulbrut sind. Lemke hofft, dass die Veterinäre den Vorschlag der Bezirksregierung akzeptieren, hier pragmatisch vorzugehen. Er sieht vor, dass Imker, die aus Gemeinden kommen, die von der Faulbrut nicht betroffen sind, ganz unbürokratisch eine Sammelbescheinigung bekommen können. Die Versammlung beschloss, auf der Landestagung im Herbst zu beantragen, dass sich der Landesvorsitzende Eckard Radke dafür einsetzt , dass die Königinnen mit ihren Begleitbienen ganz aus der Seuchenverordnung zur Bekämpfung der amerikanischen Faulbrut herausgenommen werden, da diese Minivölkchen ohne Brut angeliefert werden.

 

Terminhinweise:

Der Imkertag 2015 findet am 18. und 19 Juli in Riedenburg statt.

Die Niederbayerische Züchtertagung findet gemeinsam mit der bayerischen Züchtertagung am 27. und 28. Februar 2015 in Plattling statt.

Verkaufsausstellung

Auf dem Imkertag haben die Imker ihre Geräte und Ausrüstung ergänzt, und sich über Neuigkeiten informiert. Beispielsweise hat Herbert Schmitt mit einem Team von Tüftlern aus Zwiesel den Varroa-Elliminaator + gebaut, mit dem man nicht nur die Varroamilbe in Brutwaben abtöten kann, sondern auch Königinnen ausbrüten, Waben mit Melizedosehonig ausschmelzen und Honig temperieren kann.

Geselligkeit und Gottesdienst

Die Imkerinnen und Imker haben die Geselligkeit gepflegt, sie sind in einem langen Zug zur Kirche gezogen und haben mit Dekan Josef Ederer die heilige Messe gefeiert. Er lobte die Imker für ihren Einsatz für die Bienen und damit für die Natur. Denn ohne die Bestäubungsleistung der Bienen würde der Lebenskreislauf zum Erliegen kommen. Ederer ermunterte die Gemeinde sich auch in politische Entscheidungen einmischen, wenn sie die Lebensgrundlagen gefährden. Entschieden bezog er Stellung gegen das Fracking, wo mit hochgiftigen Chemikalien das Grundwasser verseucht wird, um die letzten Reserven von Erdgas aus den Gesteinsritzen herauszupressen. Das sei Brunnenvergiftung und damit ein Verbrechen.

Ehrengäste

v.l.:Peter Lemke, der Vorsitzende des Bezirksverbands Imker Niederbayern, Franz Rothkopf Vorsitzender des Kreisverbands Imker Regen, Honigkönigin Franziska I, DIB Ehrenpräsident Anton Reck, Ilse Oswald Bürgermeisterin von Regen, Veterinär Dr. Stefan Wechsler, Landrat Michael Adam, Josef Straßl, geehrter Imker aus Hauzenberg, Alois Bauer, stellvertretender BBV-Bezirkspräsident, Karl Bertl, geehrter Vorsitzender des Kreisverbands Imker Regen, Josef Steinhauser, Chef des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Regen, Kreisbäuerin Katharina Zellner, BBV-Kreisobmann Roland Graf, Bezirksbäuerin Maria Biermeier. Foto: Summer

Unter dem Motto "Tue Gutes und rede darüber" kamen die Imker in`s Gespräch mit dem Schirmherren, Landrat Michael Adam und den Ehrengästen.

v.l.:Peter Lemke, der Vorsitzende des Bezirksverbands Imker Niederbayern, Franz Rothkopf Vorsitzender des Kreisverbands Imker Regen, Honigkönigin Franziska I, DIB Ehrenpräsident Anton Reck, Ilse Oswald Bürgermeisterin von Regen, Veterinär Dr. Stefan Wechsler, Landrat Michael Adam, Josef Straßl, geehrter Imker aus Hauzenberg, Alois Bauer, stellvertretender BBV-Bezirkspräsident, Karl Bertl, geehrter Vorsitzender des Kreisverbands Imker Regen, Josef Steinhauser, Chef des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Regen, Kreisbäuerin Katharina Zellner, BBV-Kreisobmann Roland Graf, Bezirksbäuerin Maria Biermeier.

Ehrungen

Ehrungen 1. Bild oben:
Peter (l) Lemke zeichnete Josef Straßl (mitte) aus Hauzenberg mit der Zandermedaille in Bronze für sein Engagement für den Imkernachwuchs als Ansprechpartner und am Lehrbienenstand aus. Karl Bertl (r.), dem Kreisvorsitzenden der Imker Deggendorf, verlieh er die Verdienstnadel in Bronze. Gemeinsam mit Erhard Härtl, dem staatlichen Fachberater für Bienenzucht und vielen fleißigen Vereinsmitgliedern sorgt Bertl dafür, dass sich die Besucher auf der Landesgartenschau in Deggendorf in einem Bienenhaus über die Imkerei, Bienen, Bienenweide und den Honig informieren können.

Ehrungen 2. Bild:
Der DIB hat viele engagierte Mitglieder. Sie pflegen nicht nur ihre Bienenvölker, züchten Königinnen und erzeugen Honig. Sie gewinnen und fördern Neuimker und setzen sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen ein. Exemplarisch für die Arbeit in den Vereinen hob Brunner Leistung von Franz Rothkopf als Motor hinter dem Imkertag in Regen hervor.  Er verlieh ihm die Verdienstnadel in Silber für seine Leistungen als Kreisvorsitzender, stellvertretender Bezirksvorsitzender, für das Haus der Bienen in Kirchberg und die Organisation des Imkertags in Regen.

Besuch vom Landwirtschaftsminister Helmut Brunner

Bereits am Samstagabend schaute Landwirtschaftsminister Helmut Brunner auf dem Festabend bei dem Imkern in „seinem “ Landkreis vorbei. Er würdigte die Arbeit der Imker Niederbayern, insbesondere die Zuchtarbeit der vier Belegstellen und versprach, die Mittel, mit denen die Staatsregierung die Imker unterstützt, von 840 000 Euro auf eine Million aufzustocken. Im Mittelpunkt stehen die Förderung von Neuimkern, der Aus und Fortbildung, der Bekämpfung der Varroamilbe, der Zucht friedfertiger Bienenvölker und die Beschaffung von modernen Ausrüstungsgegenstände und der Kontrollkosten von Ökoimkern. Der Freistaat unterstützt die Imker mit dem Fachzentrum Bienen an der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim, fünf Fachberatern und drei Prüfhöfen für die Auswahl von Zuchtköniginnen. Im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms und des Vertragsnaturschutz-Programms fördert Bayern gemeinsam mit der EU Blühflächen und Wildsaaten.

Im Kreis der Imker genoss der Minister den Festabend mit der

 

Musikkabarettgruppe „Ungschminggd“ und die „Mander“  mit pfiffigen bayerischen Liedern und moderner Volksmusik.

Programm des Niederbayerischen Imkertages vom 12. bis 13. Juli in Regen

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